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Absalon und Kalentieva siegen in Vaumarcus

28.06.2015 17:13

Der Weltranglisten-Erste Julien Absalon hat die fünfte Runde des BMC Racing Cup in Vaumarcus gewonnen. Der Franzose von BMC siegte vor den beiden Schweizern Lars Forster und Martin Fanger. Vor der attraktiven Kulisse des Neuenburger Sees setzte sich bei den Damen die WM-Zweite Irina Kalentieva gegen Nathalie Schneitter und Alessandra Keller durch.

An einem heißen Tag in Vaumarcus zwischen Neuchâtel und Yverdon waren die Cross-Country-Biker froh, dass sich der 5,3 Kilometer lange Kurs fast ausschließlich im Wald befand. Und die Profis hatten auf der Strecke Spaß bei der Arbeit und Freude am Ambiente am Camp Vaumarcus mit Blick auf den Neuenburger See.  

Ralph Näf (Happerswil) machte in der ersten von sechs Runden das Tempo. BMC-Teamkollege Julien Absalon folgte dem Thurgauer und das Duo hatte bereits eine Lücke zu den Verfolgern. Doch Näf verlor in der zweiten Runde das Hinterrad des Weltmeisters. „Als ich bemerkt habe, dass Ralph weg war, bin ich mein eigenes Rennen gefahren und habe es als Test für den Weltcup in Lenzerheide benutzt. Der Kurs hier war gut zum üben, man macht sich nicht so kaputt“, erklärte Absalon, der nach 31,8 Kilometern einen Vorsprung von 1:03 Minuten hatte.

Lars Forster (Wheeler-iXS) hatte etwas Pech am Start, weil er eingeklemmt war, als vorne Näf bereits aufs Tempo drückte. „Ich dachte schon, die sind weit weg, aber in der zweiten Runde bin ich an die Verfolger heran gekommen und in der dritten haben wir Näf eingeholt“, beschreibt Forster aus seiner Sicht den Verlauf des ersten Drittels.

Forster ist es dann, der die Verfolgergruppe mit Näf und dessen Teamgenossen Martin Fanger (Ennetmoos) und Reto Indergand (Silenen) bestimmt. In Runde vier kann Indergand das Tempo nicht mehr mitgehen und in Runde fünf ist es Fanger, der gegen den U23-Weltcupsieger von Nove Mesto kapitulieren muss.

„Ich bin erstaunt wie gut es nach dem harten Training ging. Ich bin sehr motiviert für Lenzerheide und will dort das U23-Weltcup-Leadertrikot wieder zurückholen. Am besten mit einem Sieg“, so Forster.

Martin Fanger wird Dritter (+1:09). Der spürt seinen Wechsel von der Marathon-Distanz am vergangenen Sonntag als er Vierter bei der Schweizer Meisterschaft wurde. „Am Anfang ging es sehr gut, aber beim Angriff von Lars habe ich es gemerkt, dass ich nicht so frisch bin. Aber der Kurs hat Spaß gemacht“, erklärt Fanger.

 

 

Damen: Schneitter technisch stark

Bei den Damen (26,8km) kämpfte ein Duo um den Sieg. Die Russin Irina Kalentieva (Möbel Märki) und Nathalie Schneitter (Rose-Vaujany) konnten sich bereits in der ersten Runde absetzen. Schneitter war in den technischen Passagen stärker und konnte dort immer wieder Verluste aus den Anstiegen ausgleichen.

„Ich habe mir die Runde erst heute in der Früh angeschaut und bin mit den technischen Passagen am Anfang nicht so gut klar gekommen. Aber es ging von Runde zu Runde besser“, erzählte Kalentieva. „Dann hat der Kurs begonnen Spaß zu machen.“

Schneitter, die aus dem Training heraus etwas schwere Beine hat, profitiert am Anfang von einem Tempo, das nicht ganz so hoch ist. „Das war mein Lebensretter, aber insgesamt war es besser als erwartet“, meinte sie.

In der dritten Runde verschärfte Irina Kalentieva am Berg das Tempo. Die WM-Zweite von 2014 kam weg, doch Schneitter gelang fast noch mal der Anschluss. „Ich habe versucht dran zu bleiben, aber dafür habe ich in den letzten beiden Runden ein wenig bezahlt“, erklärte die Lommiswilerin, die am Ende 1:01 Minuten Rückstand auf Kalentieva (1:30:55) aufwies.

„Im Großen und Ganzen bin ich sehr positiv für den Weltcup in Lenzerheide. Das Training schlägt an, der Fahrplan stimmt“, kommentierte Nathalie Schneitter.

Irina Kalentieva sieht sich für den Weltcup am kommenden Sonntag ebenfalls gerüstet. „Das war ein guter Test für Lenzerheide. Ich habe mich sehr gut gefühlt und bin parat“, meinte die zweifache Weltmeisterin.

Alessandra Keller (Strüby-BiXS) gelang als Dritte (+2:46) zum ersten Mal in der Eliteklasse der Sprung aufs Treppchen. „Es lief besser als ich dachte. Ich habe in den letzten Wochen sehr viel trainiert“, sagt die Junioren-Weltmeisterin von 2013 aus Stans.

Auch bei Katrin Leumann (Riehen) geht es aufwärts. Die Ghost-Bikerin wurde mit 4:26 Minuten Rückstand hinter Ramona Forchini Fünfte. „Das hat sich mal wieder angefühlt wie Rennen fahren. Ich hatte gute Beine und der Puls ging endlich wieder hoch“, sagte die Ex-Europameisterin zufrieden.

 

Juniorinnen: Sina Frei besiegt die Weltmeisterin

Nach drei Siegen von Nicole Koller (Schmerikon) konnte sich bei den Juniorinnen diesmal Sina Frei (Uetikon am See) durchsetzen. Einen Tag nach dem Gewinn des Schweizer Meistertitels auf der Straße, duellierte sie sich mit Koller (Towersports Eschenbach) über die gesamte Distanz von vier Runden (à 5,3km). Frei (jb Felt) gelang es, sich an der Stelle in Führung zu bringen, ab der es schwierig wurde noch zu überholen.

„Die Beine waren von gestern schon ein bisschen schwer, aber Nicole ist die SM ja auch gefahren. Ich wusste, dass ich an der Stelle vorne sein musste“, erklärte Frei nach ihrem ersten Sieg.

Das Junioren-Rennen ging an Vital Albin aus Tersnaus, der aus einer Fünfer-Gruppe bereits in der zweiten attackierte und seinen heraus gefahrenen Vorsprung ins Ziel brachte, obwohl er in Runde drei einmal Luft nachpumpen musste. Der Schweizer Meister Filippo Colombo (Bironico)  versuchte in der letzten Runde noch einmal heran zu kommen, doch Albin blieb souverän. „Ich habe einfach noch mal Vollgas gegeben“, sagte Albin nach seinem zweiten Saisonsieg.

Das spannende Rennen der Amateure entschied der Italiener Alberto Riva für sich. Léo L’Homme und Robin Gemperle belegten nur knapp geschlagen die Plätze zwei und drei.

„Die Organisatoren in Vaumarcus haben einen sehr guten Job gemacht. Die Location ist sehr schön und die Strecke macht Spaß und entspricht internationalem Niveau“, bilanzierte Cup-Organisator Andi Seeli die Premiere in Vaumarcus.

Dem Kurs bescheinigt auch Ralph Näf (5. , +:2:44) positive Attribute. „Die Strecke ist technisch anspruchsvoll und sehr ähnlich der von Lenzerheide“, so Näf, der beim Weltcup-Event als Berater tätig ist.