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Jolanda Neff und Julien Absalon gewinnen in Schaan

12.04.2015 11:08

Die Weltranglistenerste Jolanda Neff begann den BMC Racing Cup 2015 wie im Vorjahr mit einem souveränen Sieg. Sie verweist Esther Süss und die Deutsche Sabine Spitz auf die Plätze. Bei sonnigen Bedingungen gewann Julien Absalon (Fr) vor schöner Kulisse in Schaan, FL, das Herren-Rennen vor Martin Fanger und Lars Forster.

Nur zu Beginn dachte man, dass Julien Absalon durch seine Allergie vielleicht entscheidend gehandicapt sein könnte. In den ersten beiden Runden führte sein BMC-Teamkollege Ralph Näf (Happerswil) das Feld an, doch dann bekam Näf Mühe und Absalon schloss zur Spitzengruppe auf.

Er und Martin Fanger setzten sich in der vierten Runde von Lars Forster (Jona) und Reto Indergand (Silenen) ab. Und in der siebten von neun 3,8-Kilometer-Runden machte Absalon endgültig ernst. Das kostete auch Fanger den Anschluss und führte für den Franzosen schließlich zum 13. Sieg in der Schweizer Serie. 

„Es ist schön, hier den ersten Sieg im Regenbogen-Trikot zu feiern. Ich bin sehr froh, dass es heute so gut gegangen ist. Die vergangenen zwei Wochen habe ich sehr viel Intensitäten trainiert und das hat mich wohl fit gemacht. Vorher war ich wegen der Allergie nur ein Diesel“, erklärte Absalon, der nach 35,1 Kilometer mit 28 Sekunden Vorsprung auf Martin Fanger (Ennetmoos) seinen insgesamt 13. Sieg in der Schweizer Serie feierte.

„Es war super so lange mit meinem Teamkollegen Julien zusammen fahren zu können. Aber irgendwann habe ich ihn ziehen lassen müssen. Aber ich denke, ich habe meine tolle Form bestätigt“, meinte Fanger.

Er wurde vom starken Lars Forster noch einmal eingeholt, doch in der Schlussrunde konnte sich Kletterspezialist Fanger vom Gewinner der U23-Wertung absetzen. Forster war vor einem Jahr ein paar Kilometer entfernt in Buchs Überraschungs-Zweiter geworden, allerdings bei komplett gegenteiligen Bedingungen. 2014 hatte es geschneit, während in Schaan am Sonntag wunderbare Temperaturen herrschten. 

„Ich hatte eigentlich einen problematischen Winter weil ich nach einer Verletzung fünf Wochen pausieren musste. Deshalb bin ich sehr zufrieden wie es gelaufen ist, so kann es weiter gehen“, erklärte Wheeler-iXS-Fahrer Lars Forster.

Auf den Plätzen vier und fünf kamen Lukas Flückiger (Leimiswil, +1:33) von BMC und Matthias Stirnemann (+2:05) von Möbel Märki ins Ziel. 

Damen: Start-Ziel-Sieg für Neff 

„Ich dachte, ich setze den BMC Racing Cup so fort, wie ich ihn in Muttenz 2014 beendet habe.“ Jolanda Neff (Stöckli Pro Team) hatte allen Grund zum Lachen. Die Thalerin setzte sich in der ersten von sieben Runden ab, baute ihren Vorsprung sukzessive aus, auch nachdem sie in den letzten drei Runden vermeintlich „etwas Gas raus genommen“ hatte. 

Am Ende standen nach 27,3 Kilometern und 1:26:02 Stunden klare 2:14 Minuten Vorsprung auf Esther Süss (Wheeler-iXS) auf dem Ergebnistableau. „Mit so einem Start-Ziel-Sieg war es natürlich perfekt für mich“, bilanzierte Neff ihren sechsten Sieg im BMC Racing Cup in Folge. 

Esther Süss strahlte mindestens genauso wie die Siegerin. Nachdem das Cape Epic für sie nicht wie erhofft verlaufen war, sei sie ein wenig unsicher gewesen. Und am Samstag noch hatte sie kein besonders gutes Gefühl. 

„Ich war schon nervös und gestern hatte ich müde Beine. Ich dachte, das wird nichts. Aber heute morgen hat der Physio gesagt, die Beine sind gut. Dann dachte ich, fahr’ einfach mal los. Dass es so gut gelaufen ist, darüber bin ich echt glücklich“, sagte Esther Süss. 

Sie war über die gesamte Renndauer an zweiter Position und ließ die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin Sabine Spitz nicht heran kommen. 3:31 Minuten Rückstand wurden für die 43-jährige Deutsche gemessen. Nach ihrem ersten MTB-Rennen in der laufenden Saison zeigte sie sich allerdings sehr zufrieden.

„Ich bin erst zwei Straßenrennen gefahren, das ist von der Belastung her schon noch was anderes. Aber die Rhythmuswechsel fielen mir relativ leicht, deshalb bin ich sehr zufrieden“, erklärte Spitz. 

Die folgenden Plätze belegten die zweifache U23-Weltcupsiegerin Helen Grobert (Ghost Factory Racing) aus Deutschland und Vize-Weltmeisterin Irina Kalentieva (Möbel Märki Racing Team) aus Russland. 

Weltmeisterin gewinnt bei den Juniorinnen

In Abwesenheit der besten Schweizer Junioren, die ein Rennen der UCI Junior Serie bestritten, siegte nach sechs 3,9-Kilometer-Runden in der U19 Jeremias Bürgin (Niederdorf) 10,7 Sekunden vor Joel Suter (Wengi bei Frutigen) und 22 Sekunden vor Nick Baumann (Aarau Rohr). 

Bei den Juniorinnen siegte Weltmeisterin Nicole Koller (Schmerikon) 3:02 Minuten vor Sina Frei (Uetikon am See), die sich einen Ausrutscher erlaubte und dann nicht mehr richtig in den Rhythmus kam. Die Österreicherin Katja Neuner (Fischer-BMC) wurde Dritte (+3:31)

Das Rennen der Amateure ging an Jürg Graf (Montlingen), der 30 Sekunden vor Thomas Schmid aus Diepoldsau und 48 Sekunden vor dem Deutschen David Horvath gewinnen konnte.