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Jolanda Neff verteidigt Serie im Sprint-Duell // Lukas Flückiger mit mutiger Taktik zum ersten Sieg

29.08.2016 20:10

Mit ihrem 14. Sieg in Folge hat Jolanda Neff beim Finale des Swiss Bike Cup auch den dritten Gesamtsieg in Serie perfekt gemacht. In einem Sprint-Finish schlug sie U23-Europameisterin Sina Frei um eine Radlänge. Der dritte Platz ging an Neffs Teamkollegin Alessandra Keller. Bei den Herren gewann Lukas Flückiger nach einer ungewöhnlichen Solo-Flucht vor seinem Teamkollegen Martin Fanger und dem Australier Daniel McConnell. Gesamtsieger wurde Reto Indergand.

Lukas Flückiger hatte den Mut bereits in Runde eins am Berg das Tempo derart zu verschärfen, dass eine Lücke zum Rest des Feldes entstand.

15 Sekunden brachte er mit zur Zielpassage und die Verfolger waren sich nicht einig. Zu groß war die Gruppe, zudem mit Reto Indergand und Martin Fanger noch mit zwei weiteren BMC-Piloten bestückt, die natürlich kein Interesse an der Verfolgung hatten.

Lukas Flückiger (Leimiswil) baute so seinen Vorsprung sukzessive aus und feierte seinen ersten Sieg in Muttenz. „Wie ich das anstelle, darüber habe ich seit Frühjahr gebrütet“, scherzte Flückiger über seine riskante Strategie. „Nein, man muss die Beine dazu haben und man braucht die Überzeugung.“

Dann sprach er von einer „Hassliebe“ zu dem Rennen in Muttenz. „Eigentlich liebe ich die Strecke, aber bisher hat dann immer Ralph (Näf) gewonnen“, meinte er lachend. „Jetzt hat der endlich seine Karriere beendet.“

Hinter ihm war Martin Fanger (Ennetmoos), der sich erst in die Gruppe hinein fahren musste, dann der Stärkste. „Auf der Fläche habe ich angegriffen und bin dann voll in den Berg hinein gefahren“, berichtete Fanger. „Es war super hart, weil man hier immer um Positionen fahren muss. Aber ich bin froh und es macht mich zuversichtlich für Andorra.“

Daniel McConnell (Trek Factory Racing) eroberte hinter ihm Rang drei und verwies Matthias Stirnemann (Gränichen +1:14) und Florian Vogel (Rapperswil-Jona, +1:16) auf die nächsten Plätze.

 

Damen: U24-Quartett sorgt für spannendes Rennen

Es war ein junges Schweizer Damen-Quartett, das in Muttenz das Rennen unter sich ausmachte. Jolanda Neff (Thal), mit ihren 23 Jahren die Älteste aus dem Quartett, die jahrgangsgleiche Linda Indergand (Silenen), sowie Alessandra Keller (Stans, 20) und Sina Frei (Uetikon am See, 19) bildeten ab Runde zwei eine Spitzengruppe, die bis zur achten und letzten Runde Bestand hatte.

In der vorletzten Sechs-Kilometer-Schleife hatten Sina Frei und Jolanda Neff bereits einen Abstand auf ihre beiden Konkurrentinnen, doch Neff wollte zugunsten ihrer Teamkollegin Keller keine Führungsarbeit machen.

So kam es erneut zum Zusammenschluss. In der Schlussrunde war es Sina Frei mit ihrer Attacke am einzigen Anstieg, die das Quartett endgültig sprengte.

Nur Jolanda Neff konnte folgen. Jetzt arbeitete sie an der Führung mit und es kam zum knackigen Finale.

Neff bog als Erste auf die Zielgerade ein. „Ich wollte von vorne fahren. Nach meinen Erfahrungen von der Straße fand ich das besser und ich glaube Sina wollte mich auch vorbei lassen“, erzählte Neff wie der Sprint eröffnet wurde.

Sie zog von vorne das Tempo an und hielt es hoch. Sina Frei versuchte aus dem Windschatten zu kommen, doch sie hatte keine Chance.

„Jolanda war da einfach zu stark“, bekannte Sina Frei, „aber ich kann mit meinem Rennen sehr zufrieden sein.“ Ein Nachteil sei für sie gewesen, sich gegen zwei Stöckli-Fahrerinnen behaupten zu müssen.

Jolanda Neff fand es „mega cool“, dass sie eine Woche nach den Olympischen Spielen einen Sieg feiern konnte.“Ich finde es auch super, dass wir vier Schweizerinnen sind, die so stark fahren können. Und dabei bin ich sogar noch die Älteste von uns“, erklärte Neff.

Sie sei sicher nicht in Topform am Start gewesen. „Ich war hier ganz sicher nicht überlegen“, meinte Neff. Es war ihr 14. Sieg in der Schweizer Serie in Folge, seit drei Jahren ist sie jetzt ungeschlagen.

Alessandra Keller eroberte Rang drei. „Am Schlussanstieg konnte ich einfach nicht mehr mithalten. Aber ich bin zufrieden mit dem Rennen. Bis dahin konnte ich gut durchziehen“, sagte Keller.

U23 Herren: Deutscher Doppelsieg

In der männlichen U23 konnten sich Martin Frey und Max Brandl zwei Fahrer aus dem Nachbarland die Plätze eins und zwei sichern. Gemeinsam mit Manuel Fasnacht (Gretzenbach) konnten sie sich absetzen. Zwei Runden vor Schluss griff Frey erfolgreich an und gewann mit 34 Sekunden Vorsprung auf Brandl, der sich am Ende gegen Andrin Beeli (Sagogn) durchsetzte. Der Eidgenosse hatte in der vorletzten Runde noch mal Anschluss gefunden und verwies Fasnacht im Sprint auf Rang vier (+0:38).

Junioren: Albin macht Gesamtsieg perfekt

Bei den Junioren triumphierte Vital Albin (Tersnaus). Der WM-Zweite vom Biketeam Solothurn gewann, nachdem er in Runde vier von sechs die große Spitzengruppe durch eine Attacke am Berg gesprengt hatte.

Der Sieg bescherte ihm auch den Gesamtsieg vor Joel Roth (Kölliken) von Pamo Racing, der mit 32 Sekunden Rückstand auch Tages-Zweiter wurde. Rang drei belegte Ursin Spescha (Biketeam Solothurn) aus Sevgein (+0:38).

Bei den Juniorinnen duellierten sich die beiden Österreicherinnen Anna Spielmann und Chiara Kopp um den Sieg und am Ende trennte sie nur eine Sekunde, die Spielmann stärker war. Die Schweizer Meisterin Lena Mettraux (Echallens) wurde Dritte (+1:26).